Blog_ESC-2015

Spirituelle Dimension des ESC 2015

Eine digitale-neuronale-spirituale Performance

Sollten sich die Götter jemals wieder entscheiden auf die Erde zurückzukehren so wäre die Bühne des europäischen Song Contest der richtige Ort. Dort finden Sie alles was sie brauchen.
Ganz wichtig sind – Aufmerksamkeit mit 25 Millionen Zuseher, göttliche Themen – wie Liebe (Italien), Beziehung (Norwegen), Macht (Rumänien), Krieg (Georgien), Helden (Schweden), sowie Licht und Sphärenklänge. Der Song Contest war eine Digital neuronal spirituelle Performance wie wir sie in Zukunft immer mehr erwarten können. Im Siegertitel Von Mans Zelmerlöw aus Schweden waren alle drei Komponenten mindestens gleichwertig vertreten.

Das Zusammenspiel zwischen Technik und Mensch war das eigentliche Highlight dieser Veranstaltung. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, haben alle Darsteller das digitale Medium in ihre Musik integriert. Österreich war eine dieser Ausnahmen und möglicherweise auch deshalb schlecht bewertet. Besonders gut ist offensichtlich dieses Zusammenspiel dem Schweden gelungen. Die körperliche Bewegung von Zelmerlöw war absolut in das digitale Geschehen integriert. Man konnte durchaus den Eindruck gewinnen, dass es sich dabei um eine direkte Interaktion handelt. Beispielsweise das abklatschen mit der Faust mit den virtuellen Figuren oder die Ausbreitung der roten Herzenswärme auf die virtuellen Darsteller. In Summe eine gelungene digitale, neuronale Verschmelzung. Zusätzlich dazu, ist noch das Heldenthema gekommen.

Ähnlich wie schon im vergangenen Jahr mit dem „Raise like a Phönix“ ist auch dies eine Anleihe aus der Mythologie. Dieser mythische Einfluss ist heute vielfach erkennbar. Auch der Life Ball war auf dieser Basis inszeniert. Dort spielten auch Gestalten aus der Antike eine wesentliche Rolle. Ein weiteres Beispiel dafür ist die Triologie von „Tribute von Panem“. Auch bei dieser Inszenierung findet man das Triple „Digital-Neuronal-Mythologie“.

Dieser Trend zeichnet sich ab und wird in der globalen Kommunikation in Zukunft noch eine wesentlich größere Rolle spielen. Um auf der Weltbühne Erfolg zu haben, muss man also digital und neuronal integrieren können und das Ganze mit einem Zeitgeist vermengen. Digital-Neuronal ist das Handwerkszeug – dazu braucht es Techniker und Akteure. Beide müssen die jeweils andere Seite gut verstehen und brauchen eine hohe Portion an Kreativität. Den Zeitgeist zu erkennen ist schon etwas schwieriger. Wenn beim heurigen Songcontest der „Hero“ der Sieger war, so heißt es nicht zwangsläufig, dass man mit einem ähnlichen Thema nächstes Jahr wieder punkten kann. Man weiß nicht, was zu diesem zukünftigen Zeitpunkt für Bewusstsein ansteht. Die einzige Möglichkeit sich auf dieser Ebene zu bewegen, ist sich mit Spiritualität auseinander zu setzen. Das ist eben genau kein Handwerkszeug, sondern eine Lebenseinstellung. Es ist das Gefühl, was passieren könnte. Intuition ist gefragt und diese wiederum kann geübt werden.

03_Cloud Definition

Digital & Spiritual – 03

Cloud als begriffliche Erkenntnis

Der Begriff „Cloud“ hat in den letzten Jahren eine massive Bedeutungsveränderung bekommen. Geprägt wurde diese neue Bedeutung durch das Cloud-Computing. Die Informatik und Internettechnologie hat diesen Begriff für eine ganz bestimmte Art an Computernutzung und Zugang zu Daten eingeführt. Nach diesem Verfahren weiß der Anwender nicht mehr auf welchem Rechner und in welchem Land seine Daten gespeichert sind. Dafür hat er aber immer, überall und mit verschiedenen Endgeräten Zugang. Es haben sich Begriffe wie i-Cloud, Amazon-Cloud oder Own-Cloud gebildet.

Neuere Dienste dieser Art haben den Begriff „Cloud“ nicht mehr im Markennamen, sondern funktionieren nur mehr so. Bekannt dafür runtastic, booking.com, daily me TV, uvm. Aus diesen Anwendungen hat sich im Laufe der neueren Zeit auch eine gewisse Geisteshaltung – Mindset – entwickelt. Im Folgenden wird herausgearbeitet, was der Begriff Cloud-Computing im generellen bedeuten könnte:

Entitäten aus Anweisungen und Daten:
In der IT sind Daten und deren Programme zusammen als Objekte abgelegt. Im Allgemeinen gesprochen wären das dann Entitäten – also Wesenseinheiten, die sowohl Anweisungen (Code) und Daten beinhalten. Aus spiritueller Sicht könnten das vergleichsweise Engel und Heilige sein. Beispielsweise aus der christlichen Tradition – der Heilige Antonius zum Wiederauffinden verlorener Gegenständen oder der römische Gott Mars für Kriegsführung. Auch viele Naturreligionen haben Rituale (Anweisungen) in Verbindung mit Gegenständen (Daten).

Diese sind NON-LOCAL und logisch verortet:
In der längeren Geschichte der Menschheit konnten alle Objekte einem realen Platz zugeordnet werden. Man wusste wo der Löwe war, die Feuerstelle am besten anzulegen war, die Straßenbahnhaltestelle ist bzw. das Urlaubshotel auf Bali. Die Informationstechnologie bringt ein völlig anderes Lokationsverständnis mit sich. Auch hier sind Entitäten verortet jedoch nicht einer realen Adresse zugeordnet, sondern einer logisch mathematischen Spezifikation. Beim Internet sind es die weithin bekannten IP-Adressen. Interessanter weise sind diese zwischenzeitlich zu wenig, obwohl man bei der ersten Definition nahezu Unendlichkeit vermutet hat. Spiritualität handelt sehr viel mit non-Lokalität. Begriffe wie Himmel, Hölle, Paradies, Nirvana haben alle keinen Realitätsbezug – sind also irgendwo. Dabei ist es nur wichtig, dass sie existieren, aber es ist nicht von Bedeutung wo sie existieren.

Diese sind jederzeit und überall verfügbar
Ein besonderes Merkmal der IT-Cloud ist, dass die Entitäten – also die APPs – überall und jederzeit verfügbar sind. Gerade Online-Shops zeichnen sich gegenüber konventionellen Einkaufsgeschäften dadurch aus. Früher musste man in das Reisebüro gehen, eben dann wenn es geöffnet hat – heute kann man eine Reise jederzeit und von überall aus buchen. Aus spiritueller Sicht wurde der christliche Gott oft mit dem Synonym „Er sieht dich jederzeit und überall“ versehen.

Zugang braucht Connectivity
Cloud-Dienste sind also am Internet verfügbar. Es ist ganz klar, dass man einen Netzzugang braucht um diese Nützen zu können. Egal über welches technische Medium man braucht, „Access“. Wer diesen nicht hat, ist ausgeschlossen und weiß möglicherweise nicht einmal, dass es so ist. Ähnliches System verwenden auch Religionsgemeinschaften, die eine „Konfirmation“ vorsehen um als Mitglied zu gelten. Diese Mitgliedschaft erst garantiert den Zugang zum Heilsversprechen oder zum „ewigen Leben“ – oder was auch immer versprochen wird.

Verstehen braucht Transformation
In der IT sind Daten und Programme ausschließlich Muster von Zahlen aus null und eins. Um diese für den Menschen verständlich zu machen, braucht es digitale Prozessoren und Speicher. Diese müssen die Daten so aufbereiten, dass sie in irgendeiner Form der sinnlichen Wahrnehmung des Menschen zugänglich werden. Auf einem Bildschirm Videos, auf Kopfhörer Musik, auf Armbändern Fitnesstracker. Religionen haben einen Kodex – meist in schriftlicher Form, in einer Sprache die nicht alltäglich ist – Römisch, Sanskrit oder Arabisch. Darüber hinaus ist der Inhalt häufig metaphorisch und kann nur durch Experten (Priester) zugänglich gemacht werden. Etwas verkürzt könnte man sagen – die Wiedergeburt der Priester in den heutigen APPs.

Abruf ist nur sequentiell möglich
Alle existierenden IT-Objekte sind gleichzeitig vorhanden. Der Abruf kann aber auch nur sequentiell erfolgen. Auch wenn es nach außen hin den Anschein macht, dass Computer manche Dinge gleichzeitig machen können, so stimmt das nicht. Auch diese Maschinen arbeiten sequentiell, sind aber in der Lage zwischen verschiedenen Arbeiten (Tasks) hin und her zu springen. Eine weitere Reduktion in der Datenverarbeitung ist der Mensch. Dieser ist auch nicht Multitaskingfähig, sondern kann auch immer nur eins nach dem anderen machen. Bei genauerer Betrachtung ist auch gleichzeitiges Telefonieren und E-Mail lesen eine sequentielle, aber alternierende Arbeit. In der spirituellen Geschichte der großen Weltreligionen gibt es dafür verschiedenste Modelle. Eines davon ist die Himmelsleiter des heiligen Bonaventura, das achtgliedrige Yoga des Patanjali oder christliche Kreuzweg, uvm.

Reduziert Komplexes auf Einfaches
Das ist eine besondere Leistung der IT-Cloud Technologie – viele komplexe Entitäten können einfach dargestellt werden. Ein Shop mit 100.000 Bücher auf einer Bildschirmseite – weltweite Navigationssysteme – Google Maps – Netflix – Spotify.
Ein markantes Beispiel ist die Wettervorhersage. Diese sieht man über einfachste Symbole für eine ganze Woche auf einer Bildschirmseite. Man braucht nicht mehr Windrichtung, Wolkenstruktur, Luftfeuchtigkeit, jahrelange Erfahrungen, uvm. haben um zu wissen wie das Wetter in den nächsten Tagen wird. Das konnten früher nur Scharmanen, Häuptlinge und Hexen.

02_Spiritualität Definition

Digital & Spiritual – 02

Spiritualität als Beziehung zu Gott

Nach vielen Jahren, mehr oder weniger intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema „Spiritualität und Gott“ komme ich persönlich zu folgender Definition für Spiritualität:

„Ein denkendes Subjekt setzt sich mit seiner Umwelt in Beziehung“ als Subjekt ist hier der Mensch gemeint. Man wird dieses allerdings in Zukunft weiter Denken müssen und anstelle Subjekt den Begriff „Entität“ einsetzen. Das würde dann alle fühlenden Lebewesen mit einschließen und auch künstliche Intelligenz aus der Welt der Digitalisierung inkludieren.

„…und erkennt eine unendlich höhere transzendente Macht“ seit der Mensch denken kann, erkennt er immer wieder Phänomene die er sich mit rationalem Denken nicht erklären kann. Für den Urzeitmenschen waren es Naturereignisse – wie Gewitter, Sonnenfinsternis, usw. – die man sich so nicht deuten konnte und dafür eine höhere Macht verantwortlich machte. In heutiger Zeit ist es die Komplexität der Weltwirtschaft und der Technologie, die nach einer einfache Erklärung sucht. Transzendenz ist noch schwieriger zu verstehen. Es bedeutet etwa so viel, dass ein Individuum einen Teil von sich selber einem höheren Ganzen zur Verfügung stellt – ohne es selbst zu verlieren und ohne das es weiß was das höhere Ganze ist.

„Alles Denken, Handeln und die Versuche einer Interaktion mit dieser höheren Macht ist Spiritualität“

Sobald ich mich mit dem Thema Spiritualität auseinandersetze, inkludiert das sofort eine ebenso intensive Auseinandersetzung mit dem Begriff „Gott“. Mein persönliches Gottes-Bild schaut wie folgt aus – wobei man für Gott auch andere Begriffe, wie Brahman, Nirvana, Allah, etc., benutzen kann. Demzufolge hat uns Gott nicht nur die Welt gegeben, sondern vor allem auch die Verantwortung dafür übertragen. Wenn in der Bibel steht „macht sie euch Untertan“ so ist dies transformiert in unsere Zeit bedeutungsgleich mit „übernehmt die Verantwortung dafür“.

Wir erkennen, dass die Welt klein geworden ist und sehr zerbrechlich ist – umso mehr müssen wir darauf aufpassen. In einer postmodernen Spiritualität gilt für Gott folgendes:

Gott braucht die Menschen nicht – er greift auch nicht in das Geschehen ein.
Gott ändert seinen Willen nicht.

Eine essentielle Erkenntnis sollte sein, dass:

Der Mensch ist keine Sonderausgabe Gottes

01_Beobachtung als Konzept von Bewusstsein

Digital & Spiritual – 01

Beobachtung als Konzept von Bewusstsein

Zwischenzeitlich gibt es weitgehend Einigkeit darüber, dass Bewusstsein non-local und monistisch ist. Aus der wissenschaftlichen Seite kommen Signale diesbezüglich von den Physikern – gerade im Zusammenhang mit der Quantenmechanik. Religiös und spirituell gibt es die feste Überzeugung im Hinduismus, dass Bewusstsein und Gott identisch sind. Es wird also Brahman und Atman gleichgesetzt und man vertritt dieser Tradition entsprechend auch den Non-Dualismus – das bedeutet, dass Materie und Geist ein und dasselbe sind. Wenn es nun ein non-locales, übergeordnetes, nicht identifizierbares Bewusstsein gibt, so darf man auch davon ausgehen, dass – sofern das menschliche Gehirn mehr als nur eine intellektuelle Maschine ist – es auch ein lokales Bewusstsein repräsentiert. Also kann man sagen “menschliches Bewusstsein ist nur eine Ausprägung”.

Bewusstsein ist im Übrigen das einzige wovon ein Mensch von sich sagen kann, dass es existiert. Man kann sein eigenes Bewusstsein nicht anzweifeln. Selbst nach dem tiefstem Schlaf, ist es nicht vergessen sondern wieder da. Alle anderen Erscheinungsformen können in Zweifel gezogen werden. Der Hinduismus kennt dazu den Begriff “Maya” als Scheinwelt. Sehr bekannt der Ausspruch von Rene Descartes “Ich denke, also bin ich”.

Da Bewusstsein nun ein schwer zu erfassender Begriff ist, wird anstelle dessen das Konzept des Beobachters eingeführt. Dabei wird Bewusstsein in dem Triple “Beobachter-Beobachtung-Beobachtetes” unterteilt. Besonders bekannt ist dieses Modell von Toni Nader – der sowohl eine westliche als auch eine östliche Schule erlernt hat. Demzufolge ist es offensichtlich, dass dies sowohl wissenschaftlichen als auch religiösen Ansprüchen gerecht wird. Bewusstsein erlebt der Mensch ausschließlich in Form von sequentiellen Erfahrungen – seien es Muster, Objekte oder Events.

Die praktische Umsetzung des Beobachterkonzeptes könnte wie folgt aussehen:

Beobachter:
Der Beobachter ist eher teilnahmslos und vor allem nicht anhaftend in der jeweiligen Situation – das bedeutet ohne Vorurteile alles aufnehmen was rundherum geschieht, das mit höchster Konzentration und daraus einfache „simplify“ Schlüsse ziehen. Eine konzentrierte Beobachtung hat eher den Charakter eines Flutlichtscheinwerfers, als das eines Laserstrahles.

Beobachtung:
Dabei wird auf den Prozess geachtet und versucht daraus ebenso Erkenntnisse zu gewinnen. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass jeder Mensch nur seine Welt beobachten und nur darüber reflektieren kann. Eine Reflexion ist sowas ähnliches wie durch einen durchsichtigen Spiegel sich selber und gleichzeitig die Umwelt zu sehen. Und es ist definitiv etwas anderes als Feedback.

Beobachtetes:
Dabei ist das Objekt oder das Event durchaus im zeitlichen Ablauf Gegenstand der Beobachtung. Ein besonders lohnenswertes Objekt ist der Mensch selber, also ICH selber. Unter der Annahme, dass meine Welt in mir selber repräsentiert ist, könnte man das Abenteuer der „Selbst Exploration“ beginnen. In der heutigen digitalen Welt gibt es dazu viele Hilfsmittel – um nur einige zu nennen wäre das Wirable, Fitnessbänder, Gedächtnistrainings, uvm.

Bewusstsein wird häufig in einem Bewusstseinsstufenmodell dargestellt. Davon gibt es in der Literatur verschiedenste. Einen guten Zugang dazu bietet das Buch Gott 9.0 von Werner Küstenmacher.

Spiritual-Cloud

Spiritual Cloud

Wie sich die Digitalisierung auf unser Bewusstsein und
auf unsere Spiritualität auswirken

Zusammenfassung:
Digitalisierung beeinflusst schon heute – und in Zukunft noch wesentlich mehr – unser Leben. Dermaßen große Präsenz im täglichen Leben konnten bisher nur politische Ideologien, religiöse Organisationen und persönliche Glaubenseinstellungen hervorbringen. Je nach Entwicklungsstand haben Ideologien und Religionen den Tagesablauf vollständig bestimmt. Gleiches kann man heute bei Menschen beobachten, die sehr stark mit sozialen Netzwerken, Cloud Computing und digitalem Business beschäftigt sind. Auch hier wird das Leben immer mehr fremdbestimmt und daher ist es auch sehr technologiegetrieben.

In einer westlichen konsumorientierten und säkularisierten Gesellschaft sind die Begriffe für Spiritualität, Transzendenz und Gott wenig besetzt. Es ist daher der Frage nachzugehen, wie weit Technologie das Bewusstsein und in weiterer Folge die Spiritualität beeinflusst. Umgekehrt ist auch die Frage zu stellen, wie sich Digitalisierung in ein integrales spirituell-orientiertes Leben einfügen lässt.

Heute stehen nicht nur APPs für Unterhaltung, Business und Gesundheit zur Verfügung. Bei sorgfältiger Recherche findet man auch Anwendungen die spirituellen Bedürfnissen entgegen kommen. Unter anderem sind das Musik aus verschiedensten Kulturen, Schriften verschiedener Traditionen, Yoga- und Meditationsanleitungen, uvm. Unser Weltbild wird durch eine immense Flut an Videos geprägt. Zu keiner Zeit war es bisher möglich, in die Vergangenheit mittels Animationen zu schauen und sich von der Zukunft Vorstellungen zu machen. Auch das Erscheinungsbild der Erde hat sich verändert. Von einer Scheibe zu einer Kugel und wieder zurück zum Flächenland. Flachheit wiederspiegelt Einfachheit – ein Wunsch vieler Menschen in einer komplexen Welt. Damit könnte man leben, aber man kann durch die Digitalisierung auch ungeahnte Tiefen und außergewöhnliche Erkenntnisse erreichen.

Inhalt
• Was ist typisch für eine Cloud?
• Gibt es Cloud-Ansätze in den großen Weltreligionen?
• Globale Spiritualität – Big Data
• Bewusstseinsentwicklung & Transzendenz
• Eigentum & Nutzungsrechte; Geben & Nehmen
• Zeit & Raum; Vis-Stim-Sim
• Selbst & Ich; Digital-Spiritual-Empatikal
• Wissen, Wahrheit, Komplexität und Intelligenz
• Integrale Lebenspraxis; Mission-Connectivity-Awareness
• Gut & Böse; Cyberwar, Hollywood, Consciousness

Methodik:
Präsentation der Inhalte im Deep Space
Vorstellen von APPs und Cloud aus spiritueller Sicht
Visualisieren-Simulieren-Stimulieren

Ort und Zeit:
AEC Deep Space am 02. April 2015

APPS für Körper, Geist und Seele – Lebenspraxis nach Ken Wilber

Ken Wilber hat sich intensiv mit der Bewusstseinsentwicklung auseinandergesetzt. Wilber verwendet das Modell von Jean Gebser. Ein achtstufiges Entwicklungsmodell. Er konnte zeigen, dass die Weltbevölkerung auf verschiedenen Stufen steht, man aber eine Entwicklung nach oben erkennen kann.

Voraussetzung für eine Bewusstseinsentwicklung ist nach Wilber eine integrale Lebenspraxis. Integral meint dabei nicht nur eine Sparte zu trainieren, sondern sich ganzheitlich zu entwickeln. Wilber unterscheidet zwischen individuellen Trainingsmethoden und Entwicklungen auf der Beziehungsebene.

Nach der integralen Lebenspraxis (ILP) sollte jeder Mensch regelmäßig seinen Körper, Verstand, Geist und den Schatten trainieren. Letzteres ist ungewöhnlich, wird aber von Wilber vehement gefordert. Das ist der Umgang mit Träumen, Ängsten, Vorurteilen usw.

Auf der Beziehungsebene sind Ethik, Sexualität, Arbeit und der Umgang mit Geld zu trainieren. Trainingsmöglichkeiten werden im Buch „Integrale Lebenspraxis“ vorgestellt.

APPS für Körper, Geist und Seele – e-Books

Haben die Zeitung und das alte Buch ausgedient? Diese Frage wird immer wieder diskutiert und auch damit beantwortet, dass es so angenehm ist eine Zeitung und ein Buch zu lesen. Trotzdem werden sich die neuen Medien nicht aufhalten lassen. Hier werden zwei verschiedene Medien vorgestellt.
 
eBooks: elektronische Bücher brauchen keinen Platz und keine Regale. Sind immer verfügbar, weil sie in der Cloud stehen. Die dazu notwendigen Lesegeräte verbessern sich laufend. Sie sind bereits sonnenlichttauglich und haben eine lange Betriebsdauer. Lesezeichen, Markierfunktionen, Zitate usw. gehören zum Stand der Technik. Wer sich mit schnellem Lesen
beschäftigt, hat hier das richtige Werkzeug. Sofern multimediale Inhalte notwendig sind, sind eBooks ideal.
 
Hörbücher: das Hören braucht deutlich weniger Gehirnleistung als das Lesen und kann daher als Nebenbeschäftigung, z.B. beim Autofahren gemacht werden. Besonders gut sind diese geeignet als Hörtraining beim Fremdsprachenlernen. Ein Buch hören ist entspannend bis meditativ. Durch die zusätzliche Qualität der Stimme werden auch Emotionen ausgelöst.

APPS für Körper, Geist und Seele – Filme und Videos

Offensichtlich verdrängen Video und Film das Buch, die Bedienungsanleitung, die Zeitungen und alles Mögliche Gedruckte. Gerade am Beispiel der Bedienungsanleitung, die oft sehr schwer zu lesen sind, zeigt sich ein Vorteil der „Introduction“ auf YouTube.

Sofern Videos und Filme als Lernmedium herangezogen werden, ist über deren Wirkung zu befinden. Eine Wirkung auf den Menschen ist umso nachhaltiger, je öfter die Wiederholungen sind, je größer die sensorische Breite und je höher die Emotionalität ist.

YouTube Spots haben eine kurze Dauer und man kann sie daher öfter ansehen und kommen daher dem Wiederholungscharakter am Nächsten. Man schaut Spots auch dann an, wenn man sie braucht – also Bedarfsgerecht.

Spiele und CBT’s sind meist interaktiv und erhöhen daher die sensorische Breite, liefern ein Feedback und sind daher merkbarer. Die Produktionskosten sind meist schon höher.

Filme dauern lange, haben durch ihre Dramaturgie auch die Möglichkeit einer hohen Emotionalität.

APPS für Körper, Geist und Seele – Esoterik

Der Begriff Esoterik hat sich etwa im 18. Jhd. entwickelt und bezeichnet „Inneres und Geistiges“. Im Gegensatz hat sich der Begriff Exoterik für Äußeres und Materielles entwickelt. Oftmals wird Esoterik mit uraltem Geheimwissen gleich gesetzt. Die meisten heute bekannten esoterischen Techniken stammen jedoch aus der Zeit des Spätmittelalters und dem Beginn der Neuzeit. Zum wirklich alten Wissen gehört die Astrologie, die Veden und das I Ching.

Viele Techniken von denen man vermuten würde sie sind sehr alt, entstammen auch der Neuzeit. Sehr markant ist hier der Tarot. Diese Wahrsagetechnik wurde auch erst im 18. Jhd. zu dem was es heute ist. Besonderen Namen hat sich dabei der „Magier“ Aleister Crowley. Bekannt ist der Crowley Tarot. Sehr vieles was heute als esoterisches Wissen publiziert wird, entstammt einigen wesentlichen historischen Quellen. Wie zum Beispiel die Hermetik, die Kabbala und die Gnostik. Auch diese drei referenzieren untereinander. Sucht man wirklich die historische gemeinsame Quelle so wird man im alten Babylon fündig.

Neuere esoterische Strömungen basieren auf der Theosophie, dem Archetypen und der Alchemie. Aktuell im Jahre 2012 war der Maja Kalender. Unter dem Begriff New Age findet sich ein Sammelsurium aller angeführten Strömungen und Techniken.

APPS für Körper, Geist und Seele – Social Spirit

Gesellschaft, Gemeinschaft und Zusammenleben von Menschen läuft auf verschiedenen Ebenen ab. Kultur ist eine genetische Bestimmtheit des Menschen und wird wesentlich durch seine Sprache geprägt. Eine Kultur ist so etwas wie ein unbewusstes Gemeinsames. Es sind dies Normen und Werte nach denen meist ungeschrieben gelebt wird. Eine Kultur ist etwas was nicht an einer Person haftet, sondern davon unabhängig und darüber hinaus existiert. Netzwerke gibt es erst in neuerster Zeit als solche. Wir verstehen dabei eine Verbindung von Mensch und Technologie. Die Grenzen eines Netzwerkes sind dann eben keine räumlichen, sondern durch den „Sinn“ gegeben. Ein Netzwerk besteht aus Knoten und Beziehungen, wobei die Knoten die Menschen/Akteure sind. Nur autonome Knoten können sich in einem Netzwerk halten.
 
Der Begriff Transzendenz kommt aus der Spiritualität – dessen Kontext schon lange existiert. Der Begriff der Holons ist sehr neu und wurde von dem ungarischen Philosophen Arthur Köstler erstmalig verwendet. Holons sind Einheiten die zwar selbstständig leben aber einen Teil ihrer Existenz in einem Übergeordneten haben. Das sind dann wieder Holons. Breite und Tiefe wurden von Ken Wilber im Buch „Heros, Kosmos, Logos“ diskutiert.